Freitag, 2. Oktober 2015
20:30 Uhr Filmbeginn, 19:30 Essen + Trinken
Stadtteilbüro Bockenheim, Leipziger Strasse 91
Die Krise als Geschäftsmodell auf Kosten von Demokratie und sozialer Sicherheit Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 2015, 104 min; anschließend Filmgespräch mit einem Vertreter von Attac
Der Film beginnt mit Eindrücken der Zerrissenheit unserer Gesellschaft. Politiker jonglieren mit billionenschweren Rettungsschirmen, während mitten in Europa Menschen wieder für Hungerlöhne arbeiten. Es wird gerettet, nur keine Rettung ist in Sicht.
Bankenrettung auf Kosten der BürgerInnen.
Der Film geht zurück: 2008 ist der spürbare Beginn dieser Entwicklung.
Da wird das erste Mal mit vielen hundert Milliarden gerettet. In allen Ländern der westlichen Welt gehen jenseits parlamentarischer Kontrolle gewaltige Summen an marode Banken . Demokratie wird außer Kraft gesetzt. Hier fragt der Film nach: Wie konnte es zu solch einer Katastrophe kommen? Wie funktionierten die „Märkte“, deren Zusammenbrechen überall die Schwächsten der Gesellschaft zu spüren bekommen?
Jetzt werden Staaten „gerettet“
Dies eröffnet ein neues Kapitel. Die Zuschauer sind in Griechenland . Sie sehen, mit welchen Tricks ein in den USA ausgebildeter griechischer Zentralbankchef mit Hilfe der US-Investmentbank Goldman Sachs die Hälfte der griechischen Staatschulden verschwinden lässt. Das war Griechenlands Eintrittskarte in die EU. 12 Jahre später wird derselbe Schwindler als Retter des Landes eingesetzt. Die milliardenschweren Hilfspakete retten aber nicht Griechenland, sondern wieder nur die Banken. Warum ist das so? Was steckt dahinter? Der Film führt weiter mit Themenbeispielen aus Italien und Spanien.
Am Ende des Films mahnen Ökonomen den sofortigen Stopp der Schutzschirm- und Ban- kenrettungspolitik an. Diese Strategie hat Deutschland schon jetzt in das gigantische Risiko der Haftung für über 1.000 Mrd € fauler Kredite und zur Ge- fährdung der Altersversorgung geführt. Der Film zeigt ökono - mische und politische Alterna- tiven . Der Chef des weltgrößten Rückversicherers, der Münchner Re, Nikolaus von Bomhard fordert die Zerschlagung der „system- relevanten“ Banken mit restriktivsten Regulierungen des Finanzmarkts. Der US-Ökonom Nouriel Rubini fragt, was denn für die BürgerInnen besser geworden sei seit der Freigabe des Derivatenhandels? Wann fangen wir an, den Märkten Fesseln anzulegen?
Weitere Infos: www.wer-rettet-wen.org
Wir laden ein zum anschließenden Filmgespräch mit einem Vertreter von Attac Frankfurt.
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Herzlichen Dank für Unterstützung an Attac Frankfurt und an das Amt für multikulturelle Angelegenheiten.