KAFFEE-KAMPAGNE EL SALVADOR

In den späten 1980er Jahren begann die Geschichte der Kaffeekampagne El Salvador mit dem Aufruf zum Boykott von Kaffee aus El Salvador.

"Kaffee, an dem Blut klebt" angesprüht an einer Tchibo-Verkaufsstelle Ende der 1980er Jahre
„Kaffee, an dem Blut klebt“ angesprüht an einer Tchibo-Verkaufsstelle Ende der 1980er Jahre

Die salvadorianische Kaffeewirtschaft gehörte fast ausschließlich der Oligarchie, den berühmt-berüchtigten 14 Familien, die sich das Land und seine ertragreichen Vulkanböden im 19. Jahrhundert gewaltsam angeeignet hatten. Kaffee war viele Jahrzehnte das wichtigste Exportgut El Salvadors, er erlaubte der Oligarchie, den 1980 begonnenen Krieg gegen die arme und entrechtete Bevölkerung zu finanzieren und damit zu führen. Als 1992 der Bürgerkrieg mit einem von der UNO vermittelten Friedensvertrag zwischen der linken Befreiungsbewegung FMLN und dem rechten ARENA-Regime endete, beschloss die Kaffeekampagne nicht nur ein Ende des Boykottaufrufes. Sie begann auch, Kaffee aus El Salvador, der von Kooperativen (und nicht der Oligarchie) produziert wurde, über die alternativen Vertriebswege des solidarischen Handels in Deutschland zu vermarkten.

Kaffeepflückerin aus einer Kooperative

Die Kaffeekooperativen waren ein Teil der sozialen Bewegungen in El Salvador, die sich trotz vieler Schwierigkeiten für eine gerechtere Landverteilung und menschenwürdige Lebensbedingungen mit Zugang zu Bildung, Gesundheit und politischer Teilhabe einsetzten. Dies sollte und soll mit dem alternativen Kaffeehandel mit „La Cortadora – Kaffee für Land und Freiheit“ unterstützt werden.

Cortadora-Kaffeetüte
Cortadora-Kaffeetüte

Der Kaffeehandel mit Kooperativen in El Salvador bot der Kaffeekampagne zudem die Möglichkeit, weiter über die sozialen und politischen Entwicklungen in dem zentralamerikanischen Land zu berichten und Solidarität praktisch werden zu lassen.

Mit einer eigenen Homepage informiert die Kaffeekampagne El Salvador über die die aktuellen Entwicklungen in El Salvador, die Arbeit der Kaffeekooperativen und den alternativ-solidarischen Kaffeehandel. Zudem finden sich auf der Homepage Links zur postalischen Bestellung des La Cortadora-Kaffees, den es als Kaffee und Espresso gemahlen und in ganzen Bohnen gibt.