Wir laden ein zum diesjährigen 25° Festival CUBA IM FILM – ins Filmforum Höchst vom 1. bis 11. Oktober 2020. Weitere Informationen auf www.cubafilm.de und im Programmheft, das überall in Frankfurt verteilt wird.
Filmreservierungen ausschließlich unter: klaus-peter.roth.vhs@stadt-frankfurt.de
Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46a, 65929 Frankfurt-Höchst
Do 1.10. | 18.00 Memorias del Subdesarrollo – Erinnerungen an die Unterentwicklung(OmU) Thomás Gutierrez Alea, Cuba 1968, 97 min., 35 mm Kopie! |
| 20.30 Nido de mantis – Das Nest der Gottesanbeterin (OmeU) Arturo Sotto, Cuba 2020, 118 min. |
Fr 2.10. | 18.00 El Proyecto – Das Projekt (OF) Alejandro Enmanuel Alonso Estrella, Cuba 2018, 60 min. „Coffea arábiga, Ociel del Toa & En un barrio vieja Nicolás Guillén Landrián, Cuba |
| 20.30 Inocencia – Unschuld (OmeU) Alejandro Gil, Cuba 2019, 121 min. |
Sa 3.10. | 18.00 Memorias del Subdesarrollo – Erinnerungen an die Unterentwicklung(OmU) |
| 20.30 Club de Jazz (OmeU) Esteban Insausti, Cuba 2018, 90 min. Vorfilm Generación, Carlos Lechuga, Marco Castillo, Cuba 2019, 6’45, ohne Dialog |
So 4.10. | 17.30 Lucia (OmU) Humberto Solás (OmU), Cuba 1968, 160 min., 35 mm Kopie! |
. | 20.30 Insumisas (OmU) Fernando Perez u. Laura Cazador, Cuba, Schweiz 2018, 95 min. |
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Mo 5.10. | 18.00 Nido de mantis – Das Nest der Gottesanbeterin (OmeU) |
| 20.30 Alicia en el pueblo de Maravillas – Alicia am Ort der Wunder (OmU) Daniel Díaz Torres, Cuba 1991, 90 min., 35 mm Kopie! |
Di 6.10. | 18.00 Club de Jazz (OmeU) |
| 20.30 El Viaje extraordinario de Celeste García – Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia (OmU) Arturo Infante, Cuba 2018, 90 min. |
Mi 7.10. | 18.00 El Viaje extraordinario de Celeste García – Die außergewöhnliche Reise der Celeste Garcia (OmU) |
| 20.30 Nido de mantis – Das Nest der Gottesanbeterin (OmeU) |
Do 8.10. | 18.00 Inocencia – Unschuld (OmeU) |
| 20.30 Agosto (OmeU) Armando Capó Ramos, Cuba/ Costa Rica/ Frankreich 2019, Vorfilm: Ama, Kim Elizondo Navarro, Costa Rica, Cuba 2019, 12 Min. |
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Fr 9.10. | 18.00 Las aventuras de Juan Quinquin – Die Abenteuer des Juan Quin Quin(OmU) Julio García Espinosa, Cuba 1967, 113 min. |
| 20.30 Insumisas (OmU) |
Sa 10.10. | 16.00 Leonardo Padura, una historia escuálida y conmovedora (OmeU), Nayare Menoyo Florian, Cuba 2019, 41 Min.; Dos Veteranos, Eduardo del Llano, Cuba 2019, 13 Min. Alberto, Raúl Prodo Rodríguez, Eduardo del Llano, Cuba 2019, 23 Min. |
| 18.00 Inocencia – Unschuld (OmeU) |
| 20.30 Insumisas |
So 11.10. | 18.00 Agosto (OmeU); Vorfilm Ama (OmeU) |
| 20.30 Club de Jazz (OmeU); Vorfilm Club de Jazz (OmeU) |
Reservierungen ausschließlich unter: klaus-peter.roth.vhs@stadt-frankfurt.de
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Das Festival CUBA IM FILM lädt ein zur Informations- und Diskussionsveranstaltung
Das kubanische Gesundheitssystem, Kubas medizinischer Internationalismus und COVID-19
Samstag, 3.10.2020, 15:30 Uhr, Saalbau Gallus, Fritz-Bauer-Saal,
Frankenallee 111, 60326 Frankfurt (S-Bahn/Straßenbahn Galluswarte)
Referent Klaus Piel, Arzt, Vorsitzender der Humanitären Cuba Hilfe e.V. in Bochum
Mit Unterstützung von Netzwerk InterRed Cooperación e.V.
Es gibt 64 Plätze – keine Reservierung möglich!
Eintritt frei. Spenden für die Humanitäre Cuba Hilfe e. V. erwünscht.
Spätestens seit der Bekämpfung des Ebola-Ausbruches in Westafrika 2014/15 und der COVID-19 Pandemie 2020 sind Kubas weltweite medizinische Einsätze auch ein Thema der Mainstreammedien. Selbst die New York Times lobte diesen Einsatz in Leitartikeln. Aktuell wird speziell das medizinische Kontingent Henry Reeve, geschult für Einsätze bei Naturkatastrophen und Epidemien, jetzt erneut zum Friedennobelpreis vorgeschlagen, auch von der WHO, die kubanische Ärzte immer wieder angefordert hat und ihren Einsatz aufs Höchste lobt und auszeichnet. Andere Kräfte, speziell die USA, versuchen, diesen Einsatz zu desavouieren und zu sanktionieren. So spricht man einerseits bei den kubanischen Gesundheitsexperten von Agenten, andererseits bezeichnet man sie als Sklaven eines diktatorischen Systems. Schon lange bemüht sich die USA mittels eines speziellen Programms, kubanische Ärztinnen und Ärzte auf ihren Auslandseinsätzen abzuwerben und Kuba so zu schwächen. Jetzt sollen sogar die Staaten sanktioniert werden, die kubanische medizinische Spezialisten zum Wohle ihrer Bevölkerung anfordern.
Klaus Piel, selbst Arzt, Vorsitzender der Humanitären Cuba Hilfe e. V. in Bochum und Vorstandsmitglied von mediCuba-Europa, will versuchen, Licht in diesen Dschungel von Fakten, Meinungen, Halbwahrheiten und ganz vielen Fake News zu bringen. Er wird das etwas andere Gesundheitsmodell Kubas vorstellen, auf die Motivation und den Erfolg der internationalen Einsätze eingehen und Kubas Kampf gegen die Coronapandemie im eigenen Land und weltweit schildern. Auch die völkerrechtswidrige US-Blockade, die das Land zu strangulieren droht und eine wirtschaftliche Erholung und Entwicklung unmöglich macht, und die weltweiten Proteste dagegen werden zur Sprache kommen.
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Willkommen zum 25. Festival „Cuba im Film“
Wir sind stolz und glücklich, in diesem Jahr – trotz pandemiebedingter Verzögerung und in etwas kleinerem Format – unser 25. Festival präsentieren zu können.
1996 stand die Idee, unserem Publikum einen Eindruck vom Leben und der gesellschaftlichen Wirklichkeit in Cuba durch das Medium Film zu vermitteln im Vordergrund und zwar. Bereits kurz nach der Revolution 1959 war in Cuba ein Kulturgesetz erlassen worden, in dem es lapidar hieß: „Film ist Kunst“. In der Folge wurden während der 1960er Jahre neben wenigen Spielfilmen hauptsächlich Dokumentar-, Kurz- und Lehrfilme produziert. Seit den 1970er Jahren entstanden zunehmend aufwändigere abendfüllende Spielfilme mit einem sehr eigenen Stil, die zum Teil wichtige internationale Filmkunstpreise gewannen. Einige davon lagen in Europa bei Verleihern oder in Archiven vor. Sie bildeten die ersten Programme, bevor wir Kontakt zur kubanischen Filmszene und dem kubanischen Filminstitut ICAIC aufgebaut hatten. Jedes Jahr sind einige dieser Filmperlen auf unserem Festival wieder zu entdecken.
Der kubanische Alltag ist derzeit von einer sich deutlich verschärfenden Krise geprägt, die Versorgungsengpässe lassen Erinnerungen an die traumatischen 90er Jahre wach werden. Es gibt nun als Gegenmaßnahme ein anspruchsvolles Reformprogramm, das den Betrieben mehr Autonomie zugesteht und den privaten Bauern wie den landwirtschaftlichen Kooperativen unterschiedliche Produktionsanreize bieten soll. Nach der Verfassungsreform steht ferner die Neuorientierung der öffentlichen Verwaltung auf der Agenda, mit dem Ziel der Stärkung einer föderalen gegenüber der bisherigen zentralistischen Struktur.
Trotz der Extrembedingungen gelang es Havanna, die Corona – Pandemie vergleichsweise gut unter Kontrolle zu halten, schon die Installierung eines Frühwarnsystems in Gestalt der aufsuchenden Arbeit von Mitarbeitern des Gesundheitswesens, die von Tür zu Tür zogen und Befindlichkeiten und Symptome erfragten, war äußerst wirkungsvoll. Unsere Veranstaltung zum kubanischen Gesundheitswesen am 3. Oktober um 15.30 mit Dr. Klaus Piel von der Humanitären Cubahilfe e.V. wird sich eingehender mit dieser Thematik befassen.
Die Filmproduktion und -kultur ist selbstredend durch die pandemische Situation schwer getroffen worden. Andererseits gibt es auch einen Lichtblick: Nachdem seit langen von den Filmschaffenden ein Filmgesetz gefordert worden war (wir hatten bereits im letzten Jahr darauf hingewiesen), gibt es jetzt einen neuen rechtlichen Rahmen, das Dekret 373, das Independent- Produktionen absichert. Während unabhängige Filmemacher und Produzenten bisher in einer Grauzone arbeiten mussten und irgendwie geduldet wurden, können sie nun bei der neu geschaffen Filmförderung, die beim Filminstitut ICAIC angesiedelt ist, Unterstützung beantragen.
Im Zentrum unseres diesjährigen Jubiläumsfestivals stehen drei aktuelle ICAIC Produktionen und deutsche Erstaufführungen: NIDO DE MANTIS von Arturo Sotto, INOCENCIA von Alejandro Gil und CLUB DE JAZZ von Esteban Insausti, in denen sich das breite stilistische und inhaltliche Spektrum des Filmschaffens in Cuba abbildet. Ferner freuen wir uns, mit INSUMISAS auch den jüngsten Film von Fernando Pérez, des bekanntesten Regisseurs der Insel, präsentieren zu können. Von Arturo Infante haben wir schon mehrere Kurzfilme bei uns vorgestellt und zeigen in diesem Jahr nun seinen ersten mit Science Fiction Elementen angereicherten Langfilm EL EXTRAORDINARIO VIAJE DE CELESTE MENDOZA, der einen deutschen Verleih gefunden hat. Und mit AGOSTO haben wir schließlich ein beim letztjährigen Filmfestival in Havanna als besten Erstlingsfilm ausgezeichnetes Werk von Armando Capó Ramos im Gepäck, eine weitere deutsche Erstaufführung. Ein Wiedersehen mit Klassikern der Filmgeschichte darf in unserem Jubeljahr natürlich nicht fehlen, zumal die Auseinandersetzung mit der cineastischen Tradition auf der Insel von unserem Publikum immer schon wertgeschätzt wurde. Neben den international bekannten Werken wie MEMORIAS DEL SUBDESARROLLO – ERINNERUNGEN AN DIE UNTERENTWICKLUNG von T.G. Alea, LUCIA von Humberto Solás und LA AVENTURAS DE JUAN QUINQUIN von Julio García Espinosa, der sich hier mehrerer Filmgenres bedient und diese in sehr amüsanter Weise kreuzt steht die Wiederentdeckung des in Vergessenheit geratenen Dokumentarfilmers Nicolas Guillén Landrián auf dem Programm, der stilistisch neue Wege ging.
Leider wird es in diesem sehr speziellen Jahr keine Filmemacher oder andere Gäste aus Cuba geben. Ein- und Ausreisen sind derzeit nicht möglich. Die deutsche Botschaft stellt nur in Notfällen noch Visa aus, außerdem gibt es bis auf weiteres keine regulären Flüge. Und aus naheliegenden Gründen müssen wir in diesem Jahr leider, leider auch auf das traditionelle Konzert verzichten.